Zum Verfahren des Wegenetzkonzeptes in Neuenrade, unsere folgende Stellungnahme:
Vorab müssen wir den viel zu geringen Zeitraum zur Einflussnahme der interessierten
Öffentlichkeit kritisieren. Natürlich erkennen wir das besonders umfangreiche Wegenetz in Neuenrade.
Dennoch konnten andere Gemeinden bereits in Vorjahren reagieren und die Durchführung der Konzepte frühzeitig in die Wege leiten. Anderswo im MK wurden ebenso frühzeitig die politischen Gremien beteiligt. Die WAGU GmbH aus Kassel bemüht sich natürlich bestens die Ist-Zustände zu dokumentieren, kann aber wegen fehlendem
Lokalwissen lediglich eine Momentaufnahme der Zustände ermitteln, wobei historische und soziale Gegebenheiten natürlich unmöglich erfasst werden können. Allerdings findet die Öffentlichkeit keine Möglichkeit die Fotodokumentierung der Firma WAGU GmbH einzusehen. Wegen des sehr eng bemessenen Zeitraums, sind unsere Anmerkungen in der Liste lediglich ansatzweise zu betrachten, da es nicht möglich
ist im vorgegebenen Zeitraum alles zu erfassen. Zusätzlich schließt die reine Digitaldarstellung von vornherein viele ältere Mitbürger aus.
Auch uns ist bekannt, dass bestimmte ehemalige Verbindungen keiner zukünftigen
Nutzung unterliegen. Aber man kann auch nicht mehr genutzte, oder durch unrechtmäßige Inanspruchnahme „umfunktionierte“ Wege besonders gut wieder aufwerten.
Grundsätzliche Anmerkungen/Anregungen:
I. | Um Wildpflanzen und Wildtieren ein Überleben zu ermöglichen, sollten Wege und vor allem Wegränder und Saumbiotope erhalten bleiben! |
II. | Erhaltung breiter Wegränder. |
III. | Bei der Neuanlage oder Verbreiterung bestehender Wege sind die Wegränder nur mit ausgemagertem Boden, nicht mit Ackerboden anzulegen. |
Durch einen Kurzvortrag des Naturschutzwächters der Stadt Balve, wurde sehr deutlich, wie
wichtig die Erhaltung dauerhafter Wege als Lebensraum von Wildpflanzen und Wildtieren ist
und dass sie unbedingt erhalten bleiben sollten.
Die zeitlich begrenzten Blühstreifen an Äckern werden regelmäßig abgemäht und sind vor allem für Honigbienen geeignet.
Aber dauerhafte Wegraine sind sowohl Nahrungsquelle als auch Wohn-, Entwicklungs- und
Überwinterungsbiotop. Besonders die mehrjährigen Stauden, wie Brennnessel, Dost und Rainfarn können dort leben. Die Flächen sind Rückzugsgebiete von Pflanzen, die die nährstoffreichen Kulturflächen meiden. Die Wegraine sind Wanderwege/ Verbundwege für Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger. Sie vernetzen weit entfernte Lebensräume und verhindern so eine genetische Verinselung dieser Tierarten. Nur so können sie vor dem Aussterben bewahrt werden. Wegraine mit Wildkräutern sichern das Überleben der Küken von Rebhuhn und Fasan, deren Bestände bereits zurückgegangen sind.
Prof. Dr. Tscharntke (Deutsches Bienenjournal 2019/4): „Landschaften mit kleinen Feldern und
entsprechend vielen Randstreifen können bis zu zehnmal mehr Wildbienen aufweisen, als Landschaften mit riesigen Feldern – sogar unabhängig davon, wie die Randstreifen aussehen.“
Es ist deshalb wichtig, viele Wege in der Feldflur zu erhalten.
Damit dort Wildkräuter einen angemessenen Lebensraum vorfinden, ist bei der Planung des
Wegenetzes eine Mindestbreite der Grünstreifen und deren Herstellung ausschließlich mit ausgemagertem Boden (keinesfalls mit Ackerboden) zu berücksichtigen.
IV
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Bei der Vorstellung des Wegenetzkonzeptes für die Stadt Neuenrade am 07.09.2020 wurde dargestellt,a) Bei den bisherigen 430 km und nun 407 km Wegenetz waren 23 km entweder nicht mehr zu finden oder wurden für entbehrlich gehalten. b) Außerdem bietet die Ist-Erfassung zur Soll-Darstellung die Möglichkeit, weitere c) Für beide Varianten wurde erklärt, dass diese Wegeflächen den angrenzenden d) Es darf nicht vergessen werden, dass großflächige Äcker = hohen Ertrag bedeuten müssen. Kleine Ackerflächen mit umrandender Natur verhindern z.B. Erosion, e) Wir als Grüne fordern, dass diese Aktionen in jedem Einzelfall offengelegt und in |
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